Yoga Philosophie: Kleshas & Duhkha.

Kleshas

Klesha bedeutet in etwa „Qual, Plage, Leiden, Schmerz, Beschwerde“. Es sind unbewusste Neigungen, die bestimmen, wie wir handeln und denken.

Dies wiederum wird bestimmt durch bereits gemachte Erfahrungen in der Vergangenheit. Kleshas bilden sich also anhand unserer individuell erlebten Realität. Es wird im Allgemeinen von fünf Kleshas gesprochen:

Avidiya bedeutet so viel wie Nicht-Verstehen oder falsches inneres Urteil. Das Avidya verschliert unsere Wahrnehmung so, dass sie uns trüb erscheint und wir nicht klar Denken können. Wir nehmen unsere Umgebung nicht mehr wahr, wie sie tatsächlich ist, sondern bewerten sie durch bereits Erfahrenes. Wir beurteilen also nicht mehr objektiv.

Asmita bezeichnet unser Ego. Wir wissen nicht durch Asmita häufig nicht mehr wodurch wir (Selbst-) Bewusst sein erlangen und äußert sich so durch Stolz, Egoismus, Überheblichkeit oder einem Minderwertigkeitsgefühl.

Als Raga wird die Gier oder ein Gefühl des Mangels bezeichnet. Es entsteht durch angenehme Erfahrungen, die wir gemacht haben und wiederholen oder behalten wollen.

Als Dvesa wird die Gleichgültigkeit, Geringschätzung, Abneigung oder gar Hass bezeichnet. Sie beruht, anders als das Raga, auf schlechten Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit gemacht und erlebt haben.

Abhinvesa beschreibt das Gefühl von Unsicherheit und Angst vor dem Alter. Es äußert sich durch strake Unsicherheiten und Angst davor, von anderen Menschen bewertet zu werden. Außerdem verunsichert es uns, wenn unsere gewohnte Art zu leben gestört wird.

Auswirkungen

Kleshas haben verschiedene Auswirkungen auf uns. Indem wir uns Meinugen bilden zu bestimmten Themen, Menschen oder Objekten. So entwickeln wir, unbewusst Handlungsneigungen. Diese werden als Samskaras bezeichnet.

Unsere Handlungen, die durch die Samskaras bestimmt werden, lösen Glück- oder Unglücksgefühle bei uns aus. Sind wir dauerhaft unglücklich, führt dies zum Leid, dem sog. Dhuka. Wir laufen Gefahr, in einen Kreislauf aus unbewussten Handlungen zu gelangen und so, Leid zu erfahren. So werden wir zu Gefangenen unserer verschleierten Wahrnehmung.

Überwindung

Wollen wir die Kleshas überwinden, müssen wir uns zunächst darüber bewusst werden, dass mit uns etwas nicht stimmt. Dies äußert sich häufig durch Niedergeschlagenheit oder Unzufriedenheit. Wir wollen etwas an unserem Befinden ändern, doch wissen zunächst nicht wie.

Ein erster Schritt dabei ist jedoch, unser Leid anzuerkennen. Im nächsten Schritt können wir herausfinden, was genau uns stört und unser Leid auslöst.

Dazu müssen wir uns von unseren Mustern distanzieren und ganz objektiv ergründen, was zu unserem Leid führt. Durschauen wir unsere Muster, können wir dann erkennen, was in uns steckt.

Es ist also wichtig, achtsam zu sein und uns selbst sowie unsere Handlungsmuster zu reflektieren und zu beobachten. Fangen wir erst damit an, begeben wir uns auf eine Reise zu uns selbst. Diese Reise wird dann letztendlich dazu führen, dass glücklicher werden.

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